Die Kunststrasse solo:

Eine echte Erfolgsgeschichte. Positive Rückmeldungen von Einheimischen und Gästen, wir wissen von einigen Neuzuzüglern, dass sie sich durch die Kunststrasse und das damit verbundene Stadtbild von Bad Berneck als Wohnort überzeugen ließen. Überregionale, positive Berichterstattung, die uns nichts gekostet hat, Bad Berneck taucht in der Vita von zahlreichen Künstlern auf. Viele Nachbarkommunen guckten ein wenig neidisch nach Bad Berneck - oder kopierten die Idee gleich. Und wer erinnert sich überhaupt noch an die Zeit, als die Oberstadt geprägt war von leeren, schmutzigen und vergammelten Schaufenstern?

Von der (ehrenamtlich und unbezahlten) Arbeit, die mit der jährlichen Organisation einer Kunstausstellung und der erheblich umfangreicheren Konzeption und inhaltlichen Erarbeitung von Themenausstellungen verbunden ist, wollen wir hier gar nicht reden. Nicht verschweigen wollen wir aber, dass die Stadt seit einigen Jahren eine Aufwandsentschädigung für eine ausgebildete Schauwerbegestalterin und die Materialkosten für die Themenausstellungen übernimmt.

Die Kunststrasse als Konzeptbaustein:

Eine wunderschöne Umgebung, zahlreiche Leerstände mit attraktiven Schaufenstern, die Lage nahe der Festspielstadt Bayreuth mit Opernhaus und Wilhelmine-Erbe: Die Idee, unsere Stadt als Kunst- und Kulturstadt und gefragtem Wohnort für Kreativschaffende zu etablieren, lag nahe - und die Freien Wähler haben sie aufgegriffen. Seit über 10 Jahren zeichnet FW-Stadträtin Sandra Schiffel verantwortlich für Organisation und Konzeption von Kunststrasse und Ausstellungen in der Rathaus-Galerie.

Das Ziel: Bad Berneck als Wohn- und Arbeitsort für Kreativschaffende etablieren, dadurch die Oberstadt wieder beleben und eine Basis für den künftigen Tourismus bieten.

Das Konzept:

  • Eine Kunststrasse, die Kontakte zu zahlreichen Künstlern schafft und eine Plattform für entsprechende PR- und Pressearbeit bietet. Positiver Nebeneffekt: zahlreiche leere Schaufenster "verschwinden", Gäste und Einheimische können eine 24/7-Ausstellung beim Bummel durch die Stadt genießen.
  • Rathaus-Ausstellungen mit Vernissagen und Presseberichterstattung als zweites Standbein der Aktion.
  • Erweiterung des Kulturangebots (Fränkischer Theatersommer, weitere Ausstellungen z.B. im Kurhaus oder der Lindenmühle, Benefizkonzert zugunsten der Burgen, Kunstauktion)
  • Eine gewerbliche Leerstandsanalyse (wurde von Stadträtin S. Schiffel ehrenamtlich erstellt), um Wohn- und Gewerberaum zu identifizieren, der als "Wohnen und Arbeiten unter einem Dach" gezielt für Kreativschaffende angeboten werden sollte und zu einer Gewinnung von Neubürgern und Attraktivierung der Oberstadt führen sollte.

 

Das Fazit:

Die Stadt hat die hervorragende Plattform, die ihr kostenfrei sozusagen auf dem Silbertablett serviert wurde, so gut wie nicht aufgegriffen. Es ist - logischerweise - nicht möglich, ein solches Konzept umzusetzen, wenn die Rathausführung sich damit identifiziert und unterstützt - da nützen auch diverse einstimmige Stadtratsbeschlüsse zur Etablierung von Bad Berneck als "Kunst- und Kulturstadt" nichts. Nach wie vor sehen wir aber in derartigen kreativen Initiativen die einzige Möglichkeit, als Konsolidierungsgemeinde eine sinnvolle Stadtentwicklung zu betreiben - dies setzt aber schlicht den Einsatz der hauptberuflich Verantwortlichen voraus.